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BTS-Linienführung Oberaach: Bahnnahe Varianten werden geprüft

Bis zu den Sommerferien 2013 werden im Raum Oberaach gemäss dem Auftrag aus dem kantonalen Richtplan mögliche bahnnahe Linienführungen der Bodensee-Thurtalstrasse (BTS) unter Einbezug der Betroffenen vertieft geprüft. Die Bevölkerung soll am 19. Juni 2013 über die Ergebnisse informiert werden.

Im Raum Oberaach verläuft die Bodensee-Thurtalstrasse (BTS) gemäss dem kantonalen Richtplan in einem grossen Bogen durch das Gebiet Schrofen. Diese Festsetzung wurde mit dem Auftrag ergänzt, bei der Ausarbeitung des Detailprojekts eine Linienführung entlang des SBB-Trassees zu prüfen. Dass bahnnähere Linienführungen der BTS denkbar sind, hatte eine im Sommer 2012 im Auftrag des kantonalen Tiefbauamts durchgeführte Studie von Eugen Brühwiler, Bauingenieur und Professor an der ETH Lausanne, gezeigt (siehe "zur Person").

Die Bereinigung und Festlegung der BTS-Linienführung im Raum Oberaach bis im Herbst 2013 ist Voraussetzung, um das Generelle Projekt für die erste BTS-Etappe von Arbon bis Oberaach bis 2014 durch den Kanton Thurgau auszuarbeiten und anschliessend dem Bund zur weiteren Bearbeitung zu übergeben. Für die OLS, die aus verkehrstechnischen Gründen zeitgleich mit der ersten BTS-Etappe in Betrieb genommen werden muss, wird der Kanton parallel dazu ein Vorprojekt erstellen.

Am Dienstag, 12. März, hat sich eine breit abgestützte Gruppe, bestehend aus Vertretern der Gemeinden Amriswil und Erlen, ortskundigen Mitwirkenden, Fachexperten und Kantonsvertretern zu einem ersten Workshop getroffen. Themen waren das geplante Vorgehen, das gemeinsame Problemverständnis und das gemeinsame Zielsystem zur Bereinigung der BTS-Linienführung in Oberaach. In den nun folgenden fachlichen Arbeiten werden die bahnnahen Möglichkeiten vertieft auf ihre Machbarkeit geprüft, und die verschiedenen Varianten werden unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien miteinander verglichen. Ziel ist es, Siedlung und Verkehr optimal aufeinander abzustimmen und für alle Betroffenen Planungssicherheit zu schaffen.

Die von den Vorschlägen Direktbetroffenen werden im Rahmen eines zweiten Workshops anfangs Juni informiert und angehört. Für den 19. Juni ist ein öffentlicher Informations-und Diskussionsanlass für die ganze Bevölkerung geplant. Danach wird - sofern eine vom Richtplan abweichende Linienführung gewählt wird - eine öffentliche Bekanntmachung durchgeführt, die im August und September stattfinden soll. Dabei haben alle Interessierten die Möglichkeit, ihre Stellungnahme beim Kanton einzureichen. Der definitive Entscheid des Regierungsrates mit Botschaft an den Grossen Rat zur Richtplananpassung wird voraussichtlich im Oktober fallen.

Zur Person:

Eugen Brühwiler ist Bauingenieur und Professor an der ETH Lausanne. Bis 2011 war er Leiter des Nationalfonds-Programms zur nachhaltigen Siedlungs- und Infrastrukturentwicklung in der Schweiz. Neben Fragen des konstruktiven Ingenieurbaus befasst er sich intensiv mit der nachhaltigen Entwicklung der baulichen Verkehrsinfrastruktur.