Alternative zum BTS-Viadukt in Weinfelden
Nach Kritik zum geplanten Viadukt hat das kantonale Tiefbauamt ein vertieftes Variantenstudium durchgeführt, um den Anschluss an die geplanten Bodensee-Thurtalstrasse (BTS) am westlichen Ortseingang von Weinfelden zu verbessern. Neu ist eine optimierte Tieflage möglich, womit das Grundwasser auch ohne Viadukt geschützt bleibt.
Im Dezember 2019 hat der Kanton Thurgau die Projektierung der Bodensee-Thurtalstrasse (BTS) abgeschlossen und das Generelle Projekt dem Bundesamt für Strassen (ASTRA) übergeben, das für Nationalstrassen zuständig ist. Für den Anschluss Weinfelden West war in den Unterlagen eine Viaduktvariante enthalten, die der Kanton ausgearbeitet hatte, um den Grundwasserschutz im wichtigsten Grundwasser-Träger des Thurgaus sicherzustellen. Die Stadt Weinfelden und die beigezogene Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK) hätten sich eine Lösung in Tieflage gewünscht. Weil zum damaligen Zeitpunkt eine Beeinträchtigung des Grundwasserträgers nicht ausgeschlossen werden konnte, entschied sich der Kanton dennoch für die Viaduktlösung. Das kantonale Tiefbauamt liess in der Folge den Grundwasserträger detailliert untersuchen und weitere Varianten abklären.
Das Variantenstudium für den Anschlussbereich Weinfelden West ist nun abgeschlossen. Es konnte nachgewiesen werden, dass eine optimierte Tieflage möglich ist. Bei der optimierten Tieflage reicht die Unterquerung des SBB-Gleises weniger tief in den Boden als ursprünglich vorgesehen. In Zusammenarbeit mit der SBB konnte nachgewiesen werden, dass die Bahnstrecke im Querungsbereich um zwei Meter angehoben werden kann. Damit können die Einbauten ins Grundwasser so weit reduziert werden, dass eine grundwasserschutzkonforme Umsetzung sichergestellt werden kann. Dank der optimierten Tieflage braucht es kein Viadukt mehr. Das kantonale Tiefbauamt wird diesen Projektteil beim ASTRA austauschen lassen.
Der Kanton Thurgau geht davon aus, dass der Bund in Kürze das nächste strategische Entwicklungsprogramm (STEP) Nationalstrassen in die Vernehmlassung schickt. Darin werden die einzelnen Projekte einem Realisierungshorizont zugeteilt. Bis dahin sind keine Aussagen zu einem möglichen Realisierungszeitpunkt der BTS möglich.